Monatliche Stadtführung im Dezember: Rauhnächte

Der zur schönen Tradition gewordene Adventspaziergang mit Renate Kutzi findet am 1. Dezember um 14 Uhr statt.
In diesem Jahr stehen die Rauhnächte im Mittelpunkt der Führung. Die Zeit von Heiligabend bis Dreikönig ist nach alter Überlieferung eine magische Zwischenzeit. In diesen 12 Nächten streiten sich gute Mächte und böse Gewalten. Abergläubische Vorstellungen haben sich bis in die heutige Zeit erhalten. Es gibt vielerlei Vorstellungen, was man an diesen Orakel-Tagen tun und lassen sollte. Man hängt z.B. keine weiße Wäsche auf, denn die Wilde Jagd (Geister Meute) nimmt die weißen Laken mit und bringt sie nächstes Jahr als Leichentuch wieder. Wintersonnenwende und Weihnachtsfest liegen sehr nah beieinander und man tut gut daran, die bösen Mächte zu besänftigen, indem man Essen und Trinken bereitstellt.. Diese Vorgehensweise wurde in vielen Märchen und Sagen ebenfalls erwähnt. In jener Zeit räucherte man Ställe und Häuser, Vieh und Mensch aus, um böse Geister zu vertreiben. Daher haben die zwölf Nächte vermutlich ihren Namen. Bereits bei den Kelten  waren Lostage bekannt. Da es damals noch keine Wettervorhersagen gab, wurde das Wetter des nächsten Jahres an diesen Lostagen vorhergesagt.   In den 12 Nächten wurde täglich für jeden Monat  eine halbe  Zwiebel in einen tiefen Teller gelegt und mit dem Monatsnamen versehen. Befand sich am nächsten Tag Wasser im Teller, würde dieser Monat sehr nass werden. Das Orakeln und Wahrsagen war in diesen Tagen sehr beliebt. Das Bleigießen an Silvester hat sich bis heute erhalten. Es gibt eine Vielzahl von Brauchtümern  in den Rauhnächten, die sich in verschiedenen Gegenden unterscheiden. Das Räuchern, das sich inzwischen wieder großer Beliebtheit erfreut (nicht nur in den Rauhnächten), entstammt wahrscheinlich christlichen Ursprungs.

Treffpunkt für den kurzweiligen Spaziergang ist um 14 Uhr beim Krippenhaus am Nikolausmarkt, Dauer knapp 1 Stunde. Eine Anmeldung zur Führung ist nicht erforderlich.