Angelika Klüssendorf liest
Die Autorin lies aus ihrem neuen Buch
Angelika Klüssendorf und ihr neues Buch „Risse“
„Risse“ reflektiert noch einmal die Leidens- und
Befreiungsgeschichte des namenlosen „Mädchens“,
das sich in Angelika Klüssendorfs Trilogie „Das
Mädchen - April - Jahre später“ vom verwahrlosten
Kind zur erwachsenen Frau entwickelt.
Alle vier Bücher wurden zum Deutschen Buchpreis
nominiert, zwei davon gelangten auf die „Shortlist“ der
besten Sechs. Die „Süddeutsche“ stellt fest, dass es in
der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart „wenig
Parallelen gibt: Ergreifende Literatur in kunstvoll
einfacher, zwingender Schreibweise“. „Kein Wort
zuviel, aber auch keines zuwenig“ (MdR Kultur). „Ein
Meisterwerk der autofiktionalen Literatur“ (NDR).
Das Werk Klüssendorfs enthält Autobiografisches,
Authentisches, bleibt aber gleichzeitig Fiktion in dem
Sinn, dass es sich um künstlerisch gestaltete Literatur
handelt. Mit dem neuen Buch „Risse“, Wunden, die
nicht verheilen, legt die Autorin nun ein Werk vor, das
Ereignissen und Empfindungen nachspürt, die in
früheren Texten nicht ausgesprochen wurden.
„Risse“ ist als Rohbau unter dem Titel „Aus allen
Himmeln“ 2004 bereits einmal erschienen, allerdings
in einer sehr kleinen Auflage, und vor allem ohne die
erklärenden, in kursiver Schrift gesetzten Kommentare
der Autorin von heute. Es ist erhellend und berührend
zugleich, wie die Ereignisse von damals mit der
Gegenwart konfrontiert werden.
Angelika Klüssendorf wuchs in Leipzig auf und
übersiedelte 1985 nach Berlin; heute lebt sie in
Mecklenburg. „Risse“ handelt in der DDR, ungeheuer
lebensnah treten die Verhältnisse „im Osten“ zutage,
die auch vielen „Eingeweihten“ neu sein dürften. Die
familiäre Tragödie allerdings könnte sich so ähnlich
auch im Westen abgespielt haben.
So ist „Risse“ in mehrfacher Hinsicht spannend, als
Stück Zetgeschichte, als Zeugnis einer entsetzlichen
Familiengeschichte, und als Werk, ja als Roman, einer
Welt, in der die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nie
erloschen ist. Die Erzählerin (die Autorin?)
kommentiert in „Risse“: „Mein Vater. Er war ein
genialer Hochstapler ... konnte Frauen verführen.“
Doch dann benennt sie, was sie eines Tages
beobachtet hatte: „Mein Vater war ein Vergewaltiger.“
Die Mutter vergisst Weihnachten, weil sie betrunken
ist. Das Buch aber hat einen eigentümlichen,
besonderen Glanz: „Dass sich das Mädchen retten
konnte, ist die eigentliche Nachricht.“ (Die Zeit)
Tickets : bücherladen (08731 40153),
Skribo Wälischmiller (08731 7030), mail@buela.de
Eintritt 11.- / Schüler 7.-
Copyright Foto: Sarah W-
Termine
Datum | Uhrzeit | Buchungs-Link | |
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10.04.2024 | 20:00 ‐ 21:30 Uhr |
Herzogsburg, Obere Stadt 15, 84130 Dingolfing
bücherladen heder & winterhalter, Marienplatz 11, 84130 Dingolfing